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100 Jahre Männerchor Frohsinn

Ein Wort zum Jubiläum

1909 … Horst gehört noch nicht zu Gelsenkirchen, der Erste Weltkrieg wirft bereits seine langen Schatten voraus, Deutschland ist Kaiserreich, der Volksschauspieler Willy Millowitsch und der Jazz-Schlagzeuger Gene Krupa werden geboren, der amerikanische Präsident heißt William Taft, der Karlsruher FV wird Deutscher Fußballmeister und ein schwarz-gelber Fußballverein wird zwischen Recklinghausen und Unna gegründet. Es ist eine Zeit, in der es weder Fernsehen noch Radio, geschweige denn Internet oder eine Playstation gibt.

Zerstreuung gewinnt der Arbeiter wie der Angestellte in Gesellschaft anderer: beim Fußball, beim Turnen oder auch beim Gesang. Und so ergibt es sich im Jahre 1909, dass 21 junge, sangeslustige Männer zusammentreffen um miteinander zu musizieren. Sie geben sich den Namen FROHSINN. Die Beweggründe zu dieser Namensgebung sind uns nicht überliefert. Jedoch besteht kaum Zweifel daran, dass der Name Ausdruck für die Motivation der Gründungsmitglieder ist mit Freude gemeinsam zu singen.

100 Jahre sind seit dieser Zeit ins Land gegangen. Weltkriege, Wirtschaftskrisen, Zusammenbruch, Wiederaufbau, Wirtschaftswunder, Deutsche Teilung und Wiedervereinigung. All das hat der FROHSINN überlebt.

Viele der heutigen Sänger halten ihm schon seit vielen Jahren die Treue, einige sogar mehr als die Hälfte seines Bestehens. Als sie dieser Gemeinschaft beitraten, hatten sie die gleiche Motivation wie die Gründungsmitglieder, nämlich sich und die Zuhörer durch Gesang zu erfreuen. Sie sangen, feierten und trugen sowohl zum kulturellen und gesellschaftlichen Leben Gelsenkirchens bei.

Sie legten mit dem ersten Meisterchortitel den Grundstein für eine neue Motivation, nämlich nicht nur zu singen, sondern außergewöhnlich gut zu singen. Es folgten acht weitere Meisterchortitel unter dem Dirigat ausgezeichneter Chorleiter.

Ein hundertjähriges Bestehen lädt natürlich zum Rückblick ein, aber es wäre fatal zu sagen: "Früher war alles besser", denn trotz eines hundertjährigen Bestehens gibt es nicht nur eine Vergangenheit, sondern es gibt auch eine Zukunft. Neue Sänger zu gewinnen ist zwar in den Zeiten vieler Freizeitmöglichkeiten schwer, aber dennoch beweisen diverse Gesangshows wie "Popstars" oder "Deutschland sucht den Superstar", dass sich auch heute noch junge Menschen für den Gesang begeistern können. Daher hoffe ich, dass sich unsere Sänger sagen: "Früher war alles anders, in Zukunft wird vieles anders sein. Aber schön war und ist es mit dem Männerchor FROHSINN eigentlich immer."

Eric Schruff


Letztes Festkonzert im Jubiläumsjahr 2009

 

Es war das letzte Festkonzert im Jubiläumsjahr des Männerchors Frohsinn, am Sonntag in der Aula der Waldorfschule Gladbeck. Und in diesem musikalischen Highlight hatten sich die Sänger ganz der Romantik verschrieben. Als Gast konnte der Chor um Leiter Carsten Böckmann die Sopranistin Annina Joly aus Mönchengladbach gewinnen.

Geboten wurden Stücke aus der Zeit der Romantik und auch romantisches Liedgut. Die Mitglieder des Meisterchors beeindruckten zu jeder Zeit mit ihrer Stimmbeherrschung und ihrem Ausdruck. Den Auftakt bildete "Das Lied" von Ludwig Spohr, aus dessen Zeilen auch das Motto des Abends, "Wie ein stolzer Adler schwingt sich auf das Lied", entnommen worden war. Ein erster Höhepunkt war gleich das zweite Lied des Abends, "In den Bergen im Licht" von Wilhelm Peterson-Berger, eine musikalische Liebeserklärung an die Berge. Die Sänger interpretierten das Stück gekonnt und überzeugten mit diesem romantischen Lied.

Auch einer der Meisterkomponisten, wenn es um deutsches Liedgut geht, war vertreten. So sang der Männerchor "Die Nacht" von Franz Schubert a-cappella weich und pointiert. Vor allem im zweiten Teil des Konzertes mischten sich aber auch sehr moderne Stücke dazwischen. So erfreute der Chor in der kleinen Gruppe mit dem wundervollen Titel "She" aus dem Film "Notting Hill", geschrieben von Charles Aznavour.

In der Mitte beider Konzertteile kam die Solistin Annina Joly zum Einsatz. Die klassische Sängerin bot mit "Die letzte Rose", gesungen mit klarer Stimme und viel Ausdruck, und "Ganz Paris träumt von der Liebe" Opernarien und Musical-Hits und rundete damit das ohnehin hochwertige Konzert ab.

Berichtet wurde auf der Website DerWesten , 16.11.2009, Kira Schmidt


Interview Männerchor Frohsinn mit Mario Stork von der WAZ im Jubiläumsjahr 2009

 

"100 Jahre und kein bisschen leise" - ein passendes Motto hat sich der Männerchor Frohsinn 1909 Gelsenkirchen e.V. zum großen Jubiläumsjahr gegeben. Mit geballter Stimmkraft geht das über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Ensemble in sein zweites Jahrhundert.

"Wir haben viel Spaß bei den Proben", erzählt Vorstandsmitglied Markus Buschkühler. "Das Schöne an unserem Chor ist, dass alle an einem Strang ziehen, die älteren Mitglieder immer noch denselben Biss haben wie die Jungen." Buschkühler weiß, wovon er spricht: Sein Vater Ulrich war 14 Jahre lang Vorsitzender des Chores und ist immer noch aktiv, ebenso wie Bruder Peter. Der aktuelle Vorsitzende Guido Konze erklärt: "Die meisten kommen durch familiäre oder freundschaftliche Kontakte zu uns. Deshalb herrscht auch innerhalb des Chores eine besondere Atmosphäre, bei der sich viele Sänger auch außerhalb der Proben privat treffen."

45 aktive Mitglieder zählt der Verein derzeit. Die meisten kommen aus Gelsenkirchen und Gladbeck, es gibt aber auch Sänger, die jeden Freitag aus Essen, Datteln oder Meerbusch zu den Proben anreisen. Bei der kürzlichen Jubiläumsfeier zum 100. Geburtstag wurde (neben Heribert Wolf für 25 Jahre Mitgliedschaft) auch Fred Kollner geehrt. Er trat dem Frohsinn vor 60 (!) Jahren bei, wohnt mittlerweile am Bodensee, macht aber nach wie vor jedes Konzert mit. "Er lässt sich die Noten nach Hause schicken und kommt dann extra für die Auftritte nach Gelsenkirchen."

Ausdauer, Disziplin und Zusammenhalt - das sind wohl auch Zutaten des Geheimrezepts, mit dem der Chor unter Leitung von Carsten Böckmann erfolgreich ist. Erst 2008 verteidigte der Frohsinn abermals den Titel "Meisterchor". Böckmann berichtet: "Dafür reichen natürlich die wöchentlichen Proben nicht aus, wir haben damals ein halbes Jahr intensiv gearbeitet." Markus Buschkühler gesteht: "Ein solches Projekt ist auch eine Zerreißprobe für den Chor, weil es sehr anstrengend ist und jeder Einzelne mitziehen muss."

Ein weiteres Erfolgsgeheimnis ist das bunt gemischte Repertoire aus weltlicher und geistlicher Musik. "Von Gospels, Rock und Pop über Oper bis zu typischer Männerchorliteratur aus Klassik und Volkslied ist alles dabei", zählt Carsten Böckmann auf. Damit versucht der Frohsinn, gegen das Männerchor-Klischee anzugehen: "Manches, was in diesem Bereich geboten wird, ist zugegebenermaßen gräuslich", gesteht Ulrich Buschkühler. "Aber unsere Chorleiter haben immer auf Qualität in Repertoire und Umsetzung geachtet."

Wie alle Chöre macht sich auch der Frohsinn Gedanken über die Zukunft. "Es ist schwer, junge Leute zu gewinnen, weil sich das Freizeitverhalten grundlegend geändert hat", weiß Buschkühler. "Der Vorstand beabsichtigt aber, bald einen jungen, gemischten Chor zu gründen, zunächst für einzelne Projekte", verrät Guido Konze.

Nach einem strammen Jubiläumsjahr, das mit einem Konzert in der Gladbecker Waldorf-Schule am 15. November seinen Abschluss findet, plant der Männerchor schon voraus: 2010 ist der Frohsinn beim "Day Of Song" in der Veltins Arena dabei.

Berichtet wurde auf der Website Der Westen , 23.09.2009, Mario Stork


Jubiläumsjahr beginnt mit Konzert

Männerchor Frohsinn holt Trompeter nach Horst

In diesem Jahr begeht der Männerchor Frohsinn 1909 Gelsenkirchen sein 100-jähriges Bestehen. In seinem Jubiläumsjahr plant der Chor mehrere Veranstaltungen und Konzerte.

Das erste Konzert findet an diesem Sonntag, 25. Januar, um 16 Uhr in der St. Hippolytus-Kirche in Horst statt. Der Einlass ist ab 15.30 Uhr, und der Eintrittspreis beträgt acht Euro (ermäßigt sechs).

Neben den vom Chor vorgetragenen Stücken, die von frühbarocken Komponisten wie Hans Leo Hassler über große italienische Komponisten wie Gioacchino Rossini bis hin zu modernen Chorkomponisten wie Otto Groll reichen, wird das Programm durch Rezitationen von Matthias Brenner sowie durch Chorleiter Carsten Böckmann an der Orgel ergänzt. Als Gast konnte man den Trompeter Ingo Jülicher gewinnen.

Berichtet wurde auf der Website DerWesten, Gelsenkirchen-Buer, 23.01.2009, Christian Scholz


Zum neunten Mal Titel eines Meisterchores

Deutschlandradio Kultur stellte am Freitag, 12. Dezember, den Männerchor Frohsinn aus Horst vor. Der feierte 1909 das 100-jährige Bestehen

Der Männerchor Frohsinn aus Horst wurde am Freitag, 12. Dezember, um 10.50 Uhr auf dem Sendeplatz "Profil" im Radiofeuilleton von Deutschlandradio Kultur einem bundesweiten Publikum präsentiert. Die Sendung ist Teil der Reihe "Chor der Woche", in der jeden Freitag in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Chorverbände Laienchöre aus Deutschland vorgestellt werden.

Weltkriege, Fernsehauftritte, große Konzerte, Meisterprüfungen und immer wieder bewegende Momente – der Männerchor Frohsinn aus Horst hat schon vieles erlebt. Im kommenden Jahr feiert er sein 100-jähriges Bestehen, auch wenn aus den Gründungsjahren des damals noch "MGV Frohsinn Horst" nicht mehr allzu viel bekannt ist. Bei einer so langen Tradition ist jedoch klar: Die rund fünfzig Chormitglieder haben nicht nur beim Singen einen langen Atem bewiesen. Nach dem Zweiten Weltkrieg stand für die Sänger von damals fest, dass sie mehr sein wollten als nur ein Gesangverein unter vielen. Seit den 60er Jahren nimmt "Frohsinn" regelmäßig an Leistungssingwettbewerben teil. Zuletzt stellten sich die Mitglieder 2008 der Gesangsprüfung des Chorverbandes Nordrhein-Westfalen und gewannen damit zum neunten Mal den Titel des Meisterchors im Sängerverbund NRW.

Doch bei allem meisterlichen Können und den damit verbundenen hohen Ansprüchen kommen das Gefühl und die Freude am Singen niemals zu kurz. "Wir versuchen, neben der ernsten Literatur, die wir in unseren Konzerten immer wieder im Programm haben, dieses Heitere, dieses Fröhliche zu vermitteln", sagt der Chorvorsitzende Guido Konze. Dabei gilt es vor allem, auch den Chornachwuchs im Auge zu behalten. Denn jeder Meisterchor braucht junge Stimmen und frische Ideen. Der Einstieg bei "Frohsinn" ist deshalb mehr als leicht. "Es gibt kein Vorsingen und keine Aufnahmeprüfung", beruhigt Kantor Carsten Böckmann, mit 36 Jahren einer der Jüngsten im Ensemble. "Wer gerne mitsingen möchte, kann einfach zu den Proben kommen. Da wird sich dann zeigen, ob's klappt oder nicht."

Deutschlandradio Kultur wird in Gelsenkirchen auf UKW 89,3 MHz ausgestrahlt.

Berichtet wurde auf der Website DerWesten, Gelsenkirchen-Buer, 10.12.2008, Christian Scholz